EBA startet Konsultation zur Änderung der technischen Standards der Bewertung von NPL Verkäufen

Die EBA hat unter Bezugnahme auf den im Dezember 2020 von der Europäischen Kommission überarbeiteten Aktionsplan zum Abbau von NPL eine Konsultation zu den technischen Standards (RTS regulatory technical standards) der Bewertung von spezifischen Kreditrisiken gestartet. Es geht dabei um das Problem, dass NPL in den Bilanzen des Verkäufers in der Regel mit 100% risikogewichtet sind, beim Käufer aber auf einmal mit 150% Risikogewicht verbucht werden müssen. Dieses betraf vor allem Käufer, die mit einer Banklizenz ausgestattet sind, wie bspw. Hoist Finance. Diese höhere Risikogewichtung wurde schon lange als ziemlich unsinnig angesehen, da NPL bekanntermaßen mit einem – teilweise erheblichen – Abschlag zum Nominalwert verkauft werden. Wie so vieles auf europäischer Ebene hat es etwas länger gedauert, bis die EBA sich nun dieses Themas angenommen hat. Man will damit im Sinne der Kommission den Secondary Market zum Abbau von NPL beleben. Allerdings gibt es nicht viele NPL Investoren, die mit einer Banklizenz NPL kaufen. Interessanter wäre es daher eher, auf die Verkäufer, in der Regel ja die Banken, einzuwirken, die Risikogewichtung regelmäßig zu überprüfen (auch im Hinblick der Abgrenzung einer noch zuverlässig gestundeten Forderung und einer bereits als ausgefallen zu klassifizierenden Forderung), damit ein möglicher Forderungsverkauf nicht deswegen ausfällt, weil der erzielbare Kaufpreis zu einem Buchverlust führen würde.

Stellungnahmen sollen bis zum 24.09.2021 abgegeben werden.