EMMI – ESTER – EURIBOR

Unabhängig von der Entscheidung der EZB, mit ESTER ein eigenes Referenzsystem ab 2019 auf den Markt zu bringen, hat EMMI (European Money Markets Institute) eine zweite Konsultation zur Entwicklung einer Hybrid-Methode für die EURIBOR Berechnung gestartet. Während die EZB zukünftig die Berechnung des Referenzzinses allein auf Basis der Geldmarktstatistik stützen will, setzt EMMI bei der Berechnung auf Markttransaktionen und ein „three-level waterfall model“. Die in einer Testphase von Mai-Juli 2018 gesammelten Erkenntnisse werden jetzt noch einmal zur Konsultation gestellt, bevor Anfang 2019 die Zusammenfassung der Kommentare mit der abschließenden Berechnungsmethode veröffentlicht werden sollen. In Q2 2019 will man dann die Anerkennung bei der Belgischen FSMA beantragen, bevor dann die neue Berechnungsmethode bis Ende 2019 den EURIBOR ersetzen soll.

Das an der Reform arbeitende EMMI zählt allerdings selbst zur Finanzbranche. In dem Institut sind die Nationalen Bankvereinigungen der EU-Mitgliedsstaaten sowie der Efta-Länder vertreten, aus Deutschland etwa der Bundesverband deutscher Banken.